dimanche 3 décembre 2006

Der Nibelungenlied- Erste Aventuire - texte original, transcription et traduction allemand moderne et français

Das Nibelungenlied ist ein mittelalterliches Heldenepos. Es entstand im 13. Jahrhundert und wurde in der damaligen Volkssprache Mittelhochdeutsch aufgeschrieben. Der Titel, unter dem es seit seiner Wiederentdeckung Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt ist, leitet sich von der Schlusszeile in einer der beiden Haupttextfassungen ab: hie hât daz mære ein ende: daz ist der Nibelunge liet („hier ist die Geschichte zu Ende: das ist das ‚Lied von den Nibelungen‘“).

Allerdings muss man beachten, dass „liet“ im Mittelhochdeutschen nicht als „Lied“ in unserem Sinne zu verstehen ist, sondern „Strophen“ oder „Epos“ bedeuten kann. Angehängt an das Nibelungenlied ist in den mittelalterlichen Handschriften eine formal eigenständige Erzählung, die das Geschehen fortzusetzen und zu rekapitulieren scheint, die „Klage“.

Das Nibelungenlied ist die hochmittelalterliche deutsche Ausformung der Nibelungensage, deren Ursprünge bis in das heroische Zeitalter der germanischen Völkerwanderungen zurückreichen. Ein historischer Kern der Sage ist die Zerschlagung des Burgundenreiches im Raum von Worms in der Spätantike (um 436) durch den römischen Heermeister Aëtius mit Hilfe hunnischer Hilfstruppen. Weitere historische Ereignisse, die hier vermutlich eine Rolle spielen, sind der Streit im Haus der Merowinger zwischen Brunichild und Fredegunde sowie die Hochzeit zwischen Attila und der germanischen Fürstentochter Ildikó (453). Vgl. dazu den Artikel Nibelungensage.

Der Verfasser des Nibelungenliedes wird im Text nicht genannt. Dies entspricht der Gattungskonvention der Heldenepik, die nicht die literarische Eigenleistung eines Dichters akzentuiert, sondern die Verwurzelung des Erzählstoffes in der mündlichen Überlieferung (altiu maere, „Sagen“) hervorhebt. Genaugenommen ist bis heute nicht geklärt, ob es eine einzige „Originalfassung“ (und damit einen einzigen „Autor“) jemals gegeben hat, oder ob es sich eher um einen Redaktor oder gar nur um einen oder mehrere begnadete Rezitatoren von älteren, mündlich überlieferten Stoffen handelt.

Die Entstehung des Textes lässt sich durch in ihm vorausgesetzte politische Strukturen und durch Bezüge zur zeitgenössischen Dichtung auf die Jahre 1180 bis 1210 (und damit auf die „Blütezeit“ der mittelhochdeutschen Literatur) eingrenzen.

Genauere Ortskenntnis des Verfassers, ein Übergewicht der frühen Überlieferung im südostdeutsch-österreichischen Raum und die augenfällige Hervorhebung des Bischofs von Passau als handelnder Figur machen das Gebiet zwischen Passau und Wien als Entstehungsort wahrscheinlich, insbesondere den Hof des als Mäzen bekannten Bischofs von Passau, Wolfger von Erla (Bischof in Passau 1191–1204). Wolfger ist für die Datierung mittelhochdeutscher Literatur von großer Bedeutung, weil sich in seinen Reiserechnungen mit dem Datum 12. November 1203 eine Anweisung befindet, dem Spruchdichter Walther von der Vogelweide Geld für einen Pelzmantel auszuzahlen. Diese Notiz stellt den einzigen außerliterarischen Nachweis für die Existenz dieses Dichters dar und ist damit ein wichtiges Indiz zur zeitlichen Einordnung der mittelhochdeutschen Dichtung, die größtenteils ohne Jahres- und Verfasserangaben überliefert ist. Meist geht man heute davon aus, dass der Dichter des Nibelungenliedes ein sowohl geistlich wie literarisch gebildeter Mann im Umkreis des Passauer Bischofshofs und dass sein Publikum ebenfalls dort unter den Klerikern und adligen Laien zu suchen war.

In einer Art Anhang zum Nibelungenlied, der Nibelungenklage, wird auch von der Entstehung der Dichtung erzählt. Diesen für die Heldenepik topischen Angaben ist daran gelegen, den Inhalt der Sage als „wirklich geschehen“ auszuweisen und die erste Aufzeichnung noch in die Lebenszeit der Protagonisten zu verlegen. Ein „Meister Konrad“ wird genannt, den der Bischof „Pilgrim“ von Passau als Augenzeuge der Geschehnisse mit der Niederschrift beauftragt habe. Man nimmt an, dass dies einen ehrenden Verweis auf einen Amtsvorgänger des mutmaßlichen Förderers Wolfger darstellt, den heiligen Bischof Pilgrim von Passau (971–991).


Die germanistische Erforschung des Nibelungenlieds ist seit jeher verbunden mit einer geradezu verzweifelten Suche nach einem Verfassernamen. In den letzten Jahrzehnten hat die seriöse Fachwissenschaft diese Suche eingestellt. Besonders seit Michel Foucaults Untersuchungen über die unwillkürliche Fixierung auf den Autor ist deutlich geworden, dass textuelle Anonymität nur für uns Leser der Neuzeit eine unerträgliche Erscheinung ist. Der mittelalterlichen Literatur, zumal der noch weitgehend mündlich verbreiteten Heldenepik, ist dieser Zwang zur Zuschreibung unangemessen. Heute ist es Aufgabe der Mediävistik, die Andersartigkeit mittelalterlicher Dichtung und ihrer (beispielsweise autorlosen) Existenzformen zu beschreiben und zu zeigen, wo der unreflektierte moderne Blick diese Texte verzeichnet.

Vor allem populärwissenschaftliche und heimatgeschichtliche Forschungen haben im Laufe der Zeit das Nibelungenlied an nahezu jeden zwischen 1180 und 1230 im baierisch-österreichischen Raum bezeugten Literaten anknüpfen wollen. Auch heute werden regelmäßig Namen aufs Tapet gebracht. Ausnahmslos handelt es sich dabei um methodisch fragwürdige Außenseiterthesen, die sich der Diskussion in anerkannten Fachzeitschriften nicht stellen. Dazu gehören beispielsweise:

Us Wikipaedia, D's Nibelungenliet
En Français dans fr.wikipedia.org, le chant des Nibelungen


U[2]NS. IST. .Inalten[3] mæren. wnders vil geseit.
von heleden lobebæren. von grozer arebeit.
von frevde unde hochgeciten von weinen vnde klagen.
von kvner recken striten. mvget ir nv wnder horen sagen.
Ez[4] whs in Bvregonden[5]. ein vil edel magedin.
daz in allen landen. niht schoners mohte sin.
Chriemhilt[6] geheizen. div wart ein schone wip.
dar vmbe mvsin degene. vil verliesen den lip.
Ir[7] pflagen dri kunige. edel unde rich.
Gunther[8] unde Gernot. die rechen lobelich.
vnde Giselher[9] der iunge. ein wetlicher degen.
div frowe was ir swester. die helde hetens inir pflegen.
Ein[10] richiv chuniginne. frov[11] Vte[12] ir mvter hiez.
ir vater der hiez Dancrât[13]. der in div erbe liez.
sit nach sime lebene. ein ellens richer man.
der ovch insiner iugende. grozer eren vil gewan.
Die[14] herren waren milte. von arde hoh erborn.
mit kraft vnde mazen[15] chvne. die rechen vz erchorn.
da zen Bvrgonden[16]. so was ir lant genant.
si frvmten starchiv wunder. sit in Etzelen[17] lant.
Ze[18] Wormze bi dem Rine. si wonten mit ir chraft.
in dienten von ir landen. vil stolziv ritterschaft.
mit lobelichen eren. vnz an ir endes zit.
si sturben iæmerliche. sit von zweier frowen nit.
D[19]ie dri kunige waren. als ich gesaget han[20].
von vil hohem ellen. in waren vndertan.
ovch die besten rechen. von den man hat gesaget.
starch vnde vil chvo[21]ne. in scharpfen striten vnverzaget.
Daz[22] was von tronege hagene. vnde ovch[23] der bruder sin.
Danchwart[24] der snelle. von Metzzen[25] Ortwin[26].
die zwene Marcgrauen[27]. Gere[28] vnde Ekkewart[29].
Volker[30] von Alzeye[31]. mit ganzem ellen wol bewart.
Rvomolt[32] der chvchen meister. ein vz erwelter degen.
Sindolt[33] vnde Hvnolt[34]. dise herren mvsin pflegen.
des hoves vnde der eren. der drier kunige man.
si heten noch manigen rechen. des ich genennen nienen kan.
Danchwart[35] der was marschalch. do was der nefe sin.
Trvhsetzze [des][36] kuniges. von mezzen Ortwin[37].
Sindolt[38] der was schenche. ein wetlicher degen.
Hvnolt[39] was chae-


-ære. si chunden hoher eren pflegen.
Von[40] des hofes ere. vnde von ir witen chraft.
von ir vil hohen werdekeit. vnde von ir ritterschaft.
der die herren pflagen. mit frevden al ir leben.
des enchunde iv ze ware. niemen gar ein ende geben.
In disen hohen eren trvmte Chriemilde
wie si zvge einen valchen starch schon vñ wilde
den ir zwene arn erchrvmme/n\ daz si daz mvste sehen
ir enkunde in dirre w/erlde\ leid/er\ nimm/er\
Den trvom si do sagete ir voten
sine chundes niht beschaiden baz d/er\ gvten
der valche den dv zivhest daz ist ein edel man
in welle got behvten dv mvst in schier vloren han
Waz saget ir mir von manne vil liebiv mvt/er\ min?

ane minne so wil ich imm/er\ sin
svs schon ich wil belibe/n\ vnz an minen tot

Nvne versp/ri\ch ez niht ze sere sp/ra\ch ir mvt/er\ do
soltv imm/er\ h/er\ce/n\liche zer w/er\lde werden vro

daz chvmt von mannes minne dv wirst ein schone wip

ob dir got gefuget eins rehte gvten ritt/ers\ lip
Die rede lat beliben vil liebiv frowe min
ez ist an manigen wiben vil diche worden schin
wie liebe mit leide ze iungest lonen chan
ich sol si miden beide sone chan mir nimm/er\ missegan
Chriemhilt in ir mvte sich minne gar bewach
sit lebete div uil gvte vil manigen lieben tac
daz sine wesse niem/en\ den minnen wolde ir lip
sit wart si mit eren eines vil werden rechen wip
Der was der selbe valche den si in ir trvome sach

den ir beschiet ir mvot/er\ wie sere si daz rach
an ir nehsten magen die in slvgen sint!
durch sin eines sterben starp vil manich mvot/er\ kint


In Hochdeutsch:
In alten Geschichten wird uns vieles Wunderbare berichtet: von ruhmreichen Helden, von hartem Streit, von glücklichen Tagen und Festen, von Schmerz und Klage, vom Kampf tapferer Recken1: Davon könnt auch Ihr jetzt Wunderbares berichten hören.
Im Land der Burgunden wuchs ein edles Mädchen heran, das war so schön, daß in keinem Land der Welt ein schöneres hätte sein können. Ihr Name war Kriemhild. Später wurde sie eine schöne Frau. Um ihretwillen mußten viele Helden ihr Leben verlieren. Das liebliche Mädchen verdiente es, geliebt zu werden. Tapfere Recken bemühten sich um ihre Gunst: niemand konnte ihr feindlich gesinnt sein; denn die Edle war unbeschreiblich schön. Die Gaben, die ihr Natur und Stand verliehen hatten, wären auch für andere Frauen eine Zierde gewesen. Für sie sorgten drei edle, mächtige Könige, die beiden ruhmreichen Recken Gunther und Gernot und der junge Giselher, ein hervorragender Held. Das Mädchen war ihre Schwester, und die Fürsten hatten sie in ihrer Obhut. Die Herren, die auserlesenen Recken, waren freigebig, von hoher Abstammung, sehr kraftvoll und tapfer. Ihr Land hieß Burgund. Im Lande Etzels vollbrachten sie später wunderbare Taten. In Worms am Rhein hielten sie machtvoll hof. Die herrliche Ritterschaft des Landes diente ihnen bis zu ihrem Tod und erwarb sich und ihnen Ruhm und Ehre. Sie starben später elendiglich, weil zwei edle Frauen einander feind waren. Ihre Mutter, eine mächtige Königin, hieß Ute; ihr Vater, der ihnen nach seinem Tode die Länder und Schätze als Erbe hinterlassen hatte, war Dankrat, ein kraftvoller Mann; auch er hatte sich in seinen früheren Jahren bedeutendes Ansehen erworben. Wie ich erzählt habe, waren die drei Könige sehr kraftvoll. Ihnen dienten die hervorragendsten Recken, von denen man berichtet hat, starke und tapfere Kämpfer, die im harten Streit ihren Mann standen.


En Français

Dans les temps anciens exisaient nombre de merveilleuses histoires:
de héros pleins de gloire, de jours de chance et de Fêtes,
de douleurs et de plaies, de combats de fiers combatants:
De cela vous entendrez les merveilles.

Au pays des Burgondes est née une noble fille;
si belle que nulle part, il n'en fût d'aussi jolie.
Son Nom était Krimhild, et elle devint une belle femme,
Pour qui nombre de héros héros perdraient la vie.

La belle femme méritait à être aimée;
De braves chevaliers se battirent pour elle
Personne ne pourraît être contre elle.
Car les nobles étaient indescriptiblement beaux.

Les dons, que la nature et son rang lui ont accordée, auraient aussi un ornement pour les autres femmes. Pour elle veillait trois nobles et puissants rois;
Les deux glorieux chevaliers Gunther und Gernot
et le jeune Giselher, le plus grand des héros.

La Fille était sa soeure, et les princes la convoitaient
Ces Hommes, les meilleurs chevaliers étaient généreux, de haute lignée
Très puissants et braves. Son royaume s'appelait Burgondie (Bourgogne).
Dans ce pays d'Etzel elle accomplit des actes magnifiques

A Worms sur le Rhin elle avait une cour puissante.
Les nobles chevaliers du pays, la servaient jusqu'à la mort
Et gagnaient pour eux et pour elle Gloire et Honneur
Et mourrurent misérablement, car deux nobles femmes étaient ennemies

Sa mère une puissante reine, appelée Ute,
Son père, Dankrat, ein homme puissant qui lui laissa après sa mort Terres et Trésors
Avait acquis dans ses jeunes années une grande réputation
Et comme je l'ai déjà raconté, les trois rois étaient très puissants.

Les meilleurs chevaliers les servaient,
de ceux dont chante les louanges
De fort et braves combatants
qui restaient debout dans les plus grandes batailles

Ceci est une traduction personnelle, mais je ne suis pas germaniste, je laisse donct à votre critique, jugements et corrections de cette traduction...

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